Gestern konnte ich leider nichts schreiben, aus dem Grund, den ich euch gleich erzähle. Der Morgen ist normal verlaufen. Nur am Nachmittag ist etwas besonderes passiert. Wir waren im Theater.
Das Stück bestand aus mehreren Tänzen und Gesängen. Für mich war es also kein Problem das Stück zu verstehen, weil sowieso nicht so viel gesprochen wurde und wenn, dann auf Englisch. Die Tänzer und Sänger waren nämlich Südafrikaner und das Stück handelte von Apartheid. Die faulen Franzosen haben Untertitel bekommen und ich durfte mir Englisch mit sehr starkem afrikanischen Akzent anhören. War mir aber eine Freude. Die "Schauspieler" waren alle Schwarze und es waren nur 2 Frauen dabei. Ich hatte wirklich viel zu lachen und sie haben das Publikum gut mit einbezogen.
Auf der Rückfahrt hielt die S-Bahn dann plötzlich an, weil bei der Station danach ein Unfall passiert war. Also mussten alle aussteigen und wir sind, wie die anderen, auf Bus umgestiegen. Der war dann natürlich ziemlich voll und es wurde sehr sehr warm.
Am Abend habe ich Julie zu ihrem Querflötenunterricht begleitet. Um 8.15h ist der zu Ende und der Vater wollte uns eigentlich abholen, nur er hat gedacht Julie hätte GRS und ist ganz woanders hingefahren. Nachdem wir 40 Minuten gewartet haben, sind wir zu Fuß den ganzen langen Weg zurückgelaufen und es hat in Strömen geregnet und wir hatten keinen Schirm dabei. Nachdem wir eine halbe Stunde später zuhause ankamen, waren wir total nass. Der Vater kam dann so 10 min nach uns an und hat uns die ganze Sache erklärt. Er hat sich entschuldigt, hat aber auch gleichzeitig Julie Vorwürfe gemacht, warum sie ihr Handy nicht dabei hatte. Ich wäre ziemlich sauer gewesen, aber Julie hat es locker genommen.
So um 21.45h haben wir dann zu Abend gegessen und ich wollte nur noch ins Bett. Deswegen habe ich nichts geschrieben.
Die Ameisen sind übrigens immer noch im Zimmer und krabbeln in meinen Sachen rum. Ich werde sie wohl mit nach Deutschland nehmen.
Heute war mein letzter Schultag. Die Klasse hat nochmal diese Tagebuchtexte von Helene Berr einer anderen Klasse vorgelesen. Zum dritten Mal. Das Beste war heute jedoch die Deutschstunde, weil dann das große Verabschieden kam. Die Schüler haben Kuchen und Getränke mitgebracht, aber vorher sollte ich noch eine Übung mit den Schülern machen. Ich sollte ihnen erzählen, wann ich welche Sprachen gelernt habe und sie sollten sich Notizen machen. So eine Hörübung also.
Wir haben dann noch viele Fotos gemacht, was sehr schön war. Schon gestern, bei Sport, wollten einige Mädchen mit mir ein Foto machen. Alle haben mich herzlich verabschiedet. Das war sehr schön.
Heute Abend sind wir um 9 Uhr in die Stadt gefahren, um Lyon bei Nacht zu sehen. Es war wirklich sehr sehr schön. Wir sind durch die Gassen gelaufen, über Brücken und an Flüssen entlang. Um 12 Uhr waren wir dann wieder daheim.
Ich liebe Lyon einfach!
Ich habe hier noch ein paar Bilder für euch.
Da wir halb 1 Uhr haben, werde ich jetzt mal ins Bett gehen. Ich weiß nicht, ob ich morgen Nachmittag Zeit habe zu schreiben, aber abends habe ich auch keine Zeit, weil ich da zurückfliege. Ich werde am Sonntag noch von meiner Ankunft in Frankfurt berichten.
A la prochaine,
Lydia
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