Sonntag, 14. April 2013

Gestern Nachmittag haben wir noch das 4 Wochen alte Baby von einer ehemaligen Babysitterin der Familie besucht. Es war ganz süß und die Eltern des Babys auch ganz nett. Von dem Balkon der Wohnung konnte man die Alpen und den Mont Blanc sehen. Das war wunderschön. Aber es sind noch 1,5 Std bis zu den Alpen.
Danach haben wir noch ein paar Sachen eingekauft und ich habe meine restlichen Sachen zusammen gepackt. Um 6 Uhr waren wir dann auch beim Flughafen und ich habe mich von allen verabschiedet, was für mich sehr emotional war. Der Flug war sehr schön, da ich die Alpen sehen konnte und den Sonnenuntergang über den Wolken.
Ich habe mich bei meiner Ankunft sehr gefreut alle wiederzusehen. Diese 3 Wochen waren wirklich eine schöne Zeit und die Familie ist sehr sehr nett. Ich freue mich schon Julie im Sommer wiederzusehen, wenn sie nach Deutschland kommt.
Lydia

Meine Gastfamilie. (Frederic, Leonard, Isabelle, Julie, ich; vorne: Tom und Clara)

Freitag, 12. April 2013

Gestern konnte ich leider nichts schreiben, aus dem Grund, den ich euch gleich erzähle. Der Morgen ist normal verlaufen. Nur am Nachmittag ist etwas besonderes passiert. Wir waren im Theater.
Das Stück bestand aus mehreren Tänzen und Gesängen. Für mich war es also kein Problem das Stück zu verstehen, weil sowieso nicht so viel gesprochen wurde und wenn, dann auf Englisch. Die Tänzer und Sänger waren nämlich Südafrikaner und das Stück handelte von Apartheid. Die faulen Franzosen haben Untertitel bekommen und ich durfte mir Englisch mit sehr starkem afrikanischen Akzent anhören. War mir aber eine Freude. Die "Schauspieler" waren alle Schwarze und es waren nur 2 Frauen dabei. Ich hatte wirklich viel zu lachen und sie haben das Publikum gut mit einbezogen.
Auf der Rückfahrt hielt die S-Bahn dann plötzlich an, weil bei der Station danach ein Unfall passiert war. Also mussten alle aussteigen und wir sind, wie die anderen, auf Bus umgestiegen. Der war dann natürlich ziemlich voll und es wurde sehr sehr warm.
Am Abend habe ich Julie zu ihrem Querflötenunterricht begleitet. Um 8.15h ist der zu Ende und der Vater wollte uns eigentlich abholen, nur er hat gedacht Julie hätte GRS und ist ganz woanders hingefahren. Nachdem wir 40 Minuten gewartet haben, sind wir zu Fuß den ganzen langen Weg zurückgelaufen und es hat in Strömen geregnet und wir hatten keinen Schirm dabei. Nachdem wir eine halbe Stunde später zuhause ankamen, waren wir total nass. Der Vater kam dann so 10 min nach uns an und hat uns die ganze Sache erklärt. Er hat sich entschuldigt, hat aber auch gleichzeitig Julie Vorwürfe gemacht, warum sie ihr Handy nicht dabei hatte. Ich wäre ziemlich sauer gewesen, aber Julie hat es locker genommen.
So um 21.45h haben wir dann zu Abend gegessen und ich wollte nur noch ins Bett. Deswegen habe ich nichts geschrieben.
Die Ameisen sind übrigens immer noch im Zimmer und krabbeln in meinen Sachen rum. Ich werde sie wohl mit nach Deutschland nehmen.
Heute war mein letzter Schultag. Die Klasse hat nochmal diese Tagebuchtexte von Helene Berr einer anderen Klasse vorgelesen. Zum dritten Mal. Das Beste war heute jedoch die Deutschstunde, weil dann das große Verabschieden kam. Die Schüler haben Kuchen und Getränke mitgebracht, aber vorher sollte ich noch eine Übung mit den Schülern machen. Ich sollte ihnen erzählen, wann ich welche Sprachen gelernt habe und sie sollten sich Notizen machen. So eine Hörübung also.
Wir haben dann noch viele Fotos gemacht, was sehr schön war. Schon gestern, bei Sport, wollten einige Mädchen mit mir ein Foto machen. Alle haben mich herzlich verabschiedet. Das war sehr schön.
Heute Abend sind wir um 9 Uhr in die Stadt gefahren, um Lyon bei Nacht zu sehen. Es war wirklich sehr sehr schön. Wir sind durch die Gassen gelaufen, über Brücken und an Flüssen entlang. Um 12 Uhr waren wir dann wieder daheim.
Ich liebe Lyon einfach!
Ich habe hier noch ein paar Bilder für euch.
Da wir halb 1 Uhr haben, werde ich jetzt mal ins Bett gehen. Ich weiß nicht, ob ich morgen Nachmittag Zeit habe zu schreiben, aber abends habe ich auch keine Zeit, weil ich da zurückfliege. Ich werde am Sonntag noch von meiner Ankunft in Frankfurt berichten.
A la prochaine,
Lydia




Mittwoch, 10. April 2013

Schulschluss: 12h. Yeah! Ich habe mich so gefreut, dass wir heute nur am Morgen Schule haben.
1. Stunde: Französisch. Texte gelesen. Weiter nichts. Wie wir das in Deutschland im Deutschunterricht halt auch machen.
2. Stunde: Französisch/ Theater. Wir haben im eigenen Schultheater einer anderen Klasse ein Ausschnitt aus dem Tagebuch der Helene Berr vorgelesen. Also ich nicht. Ich mache so was nicht, wenn es nicht Deutsch oder Englisch ist.
3. Stunde: Mathe. Ist halt immer ein bisschen langweilig, weil ich schon alles kann und ich in einer Stunde ein Arbeitsblatt mache, wofür die 3 Stunden brauchen. Die restlichen 2 Stunden langweile ich mich dann. Aber manchmal stelle ich mir auch selbst Aufgaben, damit ich beschäftigt bin.
4. Stunde: Geschichte. Dieses Fach ist eigentlich ganz interessant, aber nur weil ich den Lehrer mag und seine Art zu unterrichten. Den Inhalt versteh ich nicht.
Und dann: Schule aus!
Wir sind nach der Schule nach Hause gegangen und haben was gegessen. Am Nachmittag bin ich Joggen gegangen und habe mir Bron und ein Einkaufszentrum angeschaut. Es war schön, endlich mal wieder joggen zu gehen, weil das Wetter heute gut war. Die anderen Tage war es mir zu kalt und zu regnerisch. Danach habe ich mich auf den Balkon auf den Boden gesetzt (im Schneidersitz auf der Kante zum Zimmer), habe ein Apfel gegessen und habe im Internet gesurft. Herrlich!
Nach dem Duschen gab es ziemlich bald Essen, was heute wieder einmal lustig war. So wie so ziemlich immer. Die reinste Situationskomödie. Die Kinder machen einen Quatsch, das ist der Hammer! Sie sind wirklich gute Schauspieler. Tom hat mich heute gefragt, ob ich die griechischen Götter kenne, weil er sich sehr für die griechische Mythologie interessiert. Ich habe gesagt, dass die griechischen immer mit den römischen Göttern verwechseln will. Er hat sie mir dann aufgezählt, ihre Funktionen genannt und mich gefragt, welchen Gott ich am liebsten mag.
Der Tag war heute echt schön und morgen gehen wir ins Theater von der Schule aus. Aber nur nachmittags, nicht morgens. Leider. Ist aber trotzdem mal eine Abwechslung.
Also,
a demain,
Lydia

Dienstag, 9. April 2013

Dienstag und wir haben nicht verschlafen. Juhu!
Heute hatten wir wunderschönes Wetter, nämlich Regen und kalter Wind.
Auf dem Stundenplan standen heute Latein, Englisch, Sport, Mathe, Deutsch, Französisch und Biologie. In Englisch habe ich heute gelernt, dass Zauberstab auf Französisch "Baguette magique" heißt, was ich sehr amüsant finde. Die Freistunde war heute eher langweilig, weil Julie nicht GRS hatte und man draußen bleiben muss. Also standen wir eine ganze Stunde auf dem kalten Pausenhof rum. Am heutigen Tage ist mal wieder so gut wie gar nichts passiert. Die Schüler und Lehrer sind nach wie vor sehr nett zu mir.
Ich denke, das war's auch schon von heute. Es war ein langer und anstrengender Tag und ich gehe jetzt ins Bett.
Gute Nacht und bis Morgen,
Lydia

Montag, 8. April 2013

Der letzte Montag in der Schule. Ich könnte eigentlich Ferien gebrauchen, aber die habe ich jetzt erstmal nicht. Heute hatten wir Geschichte, Englisch, Deutsch, Mathe und nach der Mittagspause Musik, Französisch und Latein. Im Unterricht ist nicht viel passiert und in der Mittagspause gehen wir wie gewöhnlich immer in die Sporthalle, weil Julie auch von der Schule aus GRS hat und da mit ihren Freundinnen in der Mittagspause immer übt. Im Englischunterricht mische ich immer sehr viel Französisch und Englisch, weil beide Sprachen für mich Fremdsprachen sind. Ich lerne Englisch zwar doppelt so lange wie Französisch, aber da die Lehrerin auch während des Unterrichts selbstverständlich nicht nur ausschließlich Englisch spricht, fällt mir das richtig schwer. Manchmal, wenn die Lehrerin mich auf Englisch was fragt, antworte ich "Oui!".
Ich habe mich auch schon dabei erwischt, wie ich, wenn ich meine Sachen zusammensuche, um zu duschen zum Beispiel, "Alors" und "D'accord" sage und noch ein paar andere Wörter. Aber ich würde nach 3 Wochen problemlos wieder in die deutsche Sprache reinkommen, was bei Englisch nicht der Fall wäre.
Eine Mitschülerin hat mir gesagt, dass mein Französisch schon besser ist als am Anfang, aber das glaube ich nicht so ganz, weil ich am Anfang eine Zeit lang gebraucht habe, in die Sprache reinzukommen und mich daran zu gewöhnen. Deswegen verstehe ich jetzt auch mehr und ich bin nicht mehr so schüchtern, sondern traue mich zu sprechen. Ich würde jetzt sogar alleine was einkaufen gehen.
Julie und mir wird oft gesagt, dass wir uns ähnlich sehen. Wir haben beide ungefähr die gleiche Haarfarbe und die Brille...sie sagen, es sieht so aus, als wäre ich ihre große Schwester.
Was mich an der Schule hier übelst nervt, ist, dass es hier keine Spiegel gibt. Nirgendswo. Nicht einmal im Klassenzimmer, auf den Toiletten oder in den Umkleiden. Ich habe wirklich hier noch nie einen Spiegel in der Schule gesehen. Was denken die sich eigentlich? Hier gibt es Mädchen auf der Schule, die in einem gewissen Alter sind, wo ein Spiegel lebensnotwendig wird. Das ist ja keine Grundschule. Manche, die sitzen geblieben sind, sind ja auch schon 16 Jahre alt oder so.
Ich freue mich schon auf meine gescheite Schule, die nicht jeden Tag bis abends geht.
Also, bonne nuit,
Lydia

Sonntag, 7. April 2013

Also:
Gestern sind wir um 9.15h ungefähr in mit dem Bus nach Dijon losgefahren und waren so um halb 12 da. Dann war Warten angesagt. Wir haben erstmal was gegessen und um 2 Uhr fing es dann endlich an. Julie war aber erst um 18.10h dran. Ihre GRS-Lehrerin war auch mal dran, aber schon eher und nur mit einer anderen GRS-Lehrerin aus Bron (Lyon). Dieses Duett ist eine andere Kategorie des GRS.
Es war mal ganz interessant zu sehen, wie dieser Wettkampf so ist und die unterschiedlichen Gruppen zu sehen. Aber man musste immer lange warten und viele Lieder kamen öfters dran. Nach einer Weile, wenn die Gruppe xy auch zu dem Lied tanzt von der Gruppe xz, dann geht einem das Lied auf den Zeiger, weil das Ganze hundertmal passiert ist. Viele Tänzerinnen haben da echt eine große athletische Leistung abgegeben. Das war echt beeindruckend. Julie und ihre Gruppe haben den 2.Platz belegt und kommen damit nicht weiter auf den nationalen Wettkampf. Aber letztes Jahr waren sie 1. Von Julies Aufführung habe ich keine Bilder gemacht, sondern ein Video.
                                                                          

                                                                          

 Das sind die beiden GRS-Lehrerinnen.

                                                                

                                                                        

                                                                        

Die Lehrerinnen haben den 1.Platz belegt.

Julies Gruppe (in blau) auf dem 2.Platz.
 
Abends im Bus, als Isabelle und ich nach Hause gefahren sind, habe ich sie gefragt, ob sie weiß, dass all ihre Kinder sehr sehr schön sind. Sie hat sich gefreut und mir erzählt, dass Frederic mal gesagt hat, dass deren Kinder die Schönsten auf der Welt sein und das sagt er nicht, weil er der Vater der Kinder ist, sondern weil es die Wahrheit ist. Ich habe ihr noch rückgemeldet, dass die Beziehung zwischen den Kindern echt gut ist. das ist nicht selbstverständlich. Leonard lackiert zum Beispiel Clara die Fingernägel und begrüßt sie, indem er sie auf den Arm nimmt und ganz herzlich "Guten Tag!" sagt.
Heute habe ich lange ausgeschlafen. Bis 11.30h ungefähr. Naja, ich war gestern ja auch erst um halb 12 daheim. Am Nachmittag sind Isabelle, Clara, Tom und ich mit dem Taxi ins Museum gefahren, da Leonard und Frederic mit dem Auto nach Dijon gefahren sind, um Julie noch zuzuschauen und abzuholen. Die Ausstellung war über Insekten. Und ich hasse Insekten. Die meisten von ihnen waren tot, aber es gab auch Lebendige. Unter anderem auch riesige Spinnen, Termiten/Würmer, Käfer und andere Viecher. An einem Stand gab es eine große Plastik-Palme, die mich mit ihren Blättern am Kopf kitzelte. Ich dachte es wäre irgendein Insekt und bin total erschrocken. Isabelle neben mir: "Keep calm!" Sie hat gemeint, dass die Insekten nur in den Plastikdosen bleiben. Man konnte da viel kaufen. Zum Beispiel echte riesige Spinnen in einer Plastikdose, wie sie die Kinder mit zur Schule nehmen. Oder winzige tote Käfer für 45 Euro. Aber das Schönste an der Ausstellung waren die Schmetterlinge. Sie waren so schön bunt und gemustert. Einfach traumhaft. Man hätte auch Schmetterlingslarven kaufen können. Wäre das vielleicht ein Souvenir für meine Familie? Oder doch lieber so eine riesige echte Spinne für meine Schwester? Ich hoffe, ich träume heute Nacht nicht von den Viechern.
Morgen habe ich wieder Schule. Der letzte Montag in der Schule.
Hier sind noch ein paar Bilder.
A demain,
Lydia

                                                                        

                                                                       

                                                                          

Lebende Spinne.                                           

Man beachte die Dimenison (Vergleich: Blatt rechts oben in normaler Größe)

Ein Chamäleon (das ich auch angefasst habe)

                                                                         

                                                                        

                                                                      

Wenn das heute Nacht in meinem Zimmer auftaucht, sterbe ich tausend Tode.

Freitag, 5. April 2013

Heute hatten wir Kunst, Französisch, Physik, Latein, Deutsch und Englisch. Es ist in allen Fächern nicht viel passiert. Ich würde mich nur ständig wiederholen, wenn ich darüber schreiben würde.
Ab und zu werde ich auf dem Pausenhof von irgendwelchen Schülern angesprochen und gefragt, ob ich neu wäre oder Surveillante (Aufsichtsperson) wäre.
Ich muss auch mal sagen, dass das Essen in der Kantine wirklich lecker ist und es viel gibt. Es gibt viele Beilagen (Salat, Obst, Baguette) und Nachtische. Man hat eine große Auswahl und man wird satt.
Morgen werde ich hier nichts schreiben können, weil wir morgens nach Dijon 3 Stunden fahren und abends wieder 3 Stunden zurück brauchen. Das heißt, ich habe den ganzen Tag kein Internet. Aber ich berichte den Morgen danach über Julies Wettkampf von GRS. Julie bleibt noch bis Sonntag da und kommt erst nachmittags oder so zurück.
Also ich gehe mal ins Bett.
Bonne nuit,
Lydia

Donnerstag, 4. April 2013

Donnerstag.
Heute ist nicht viel passiert, weil wir den ganzen Tag Schule hatten.
Am Anfang jeder Stunde bin ich immer die Letzte, die noch stehen bleibt, weil ich es von meiner Schule gewohnt bin, dass die ganze Klasse aufsteht und dem Lehrer Guten Morgen sagt. In Frankreich ist das aber nicht so; die Lehrer sagen immer gleich: Asseyez vous!
1. Stunde Geschichte: Nichts Außergewöhnliches.
2., 3. + 4. Stunde Französisch: Texte gelesen und ein Theaterstück einer anderen Klasse angeschaut (im hauseigenen Theater)
Zum Mittagessen sind wir diesmal wieder nach Hause gegangen.
5. +6. Stunde Technologie: Die Klasse war wieder in Gruppenarbeit dran, einen Roboter zu bauen. Ich kann da leider nicht viel machen.
7. Stunde Mathe: Die Klasse hat einen angekündigten Test geschrieben, während ich gemalt habe.
8. Stunde Physik: Auch nichts Außergewöhnliches.
Heute beim Abendessen habe ich mit Leonard über Fußball geredet. Er ist ganz begeistert, dass er ein Mädchen gefunden hat, die sich für Fußball interessiert. Wir reden über Frank Ribery und andere Sachen, die Fußball betreffen.
Mit dem Vater habe ich mich heute über Politik unterhalten, was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat. Das klingt jetzt zwar so als könnte ich super Französisch, aber das ist nicht so. Ich rede oft ein Zeug daher und ich bin auch nicht die Person, die am meisten redet.
Mein Kratzen im Hals wurde heute von Husten begleitet. Ich hoffe, morgen ist es wärmer, denn ich wollte nach der Schule eigentlich mal wieder joggen gehen. Der Wind ist hier noch etwas kalt, aber im Windschatten wärmt einen die Sonne richtig.
Der Bericht für heute ist recht kurz, aber es ist auch wirklich nicht viel passiert. Kommenden Samstag kann ich übrigens gar nicht schreiben, weil ich von morgens bis spät abends in Dijon bin. Wir fahren morgens mit dem Bus los und wir brauchen 3 Stunden (wenn nicht noch länger) und abends fahren Isabelle und ich mit dem Bus wieder zurück. Und die Veranstaltung dort endet erst um 9 Uhr abends. :(
Bis morgen,
Lydia

Mittwoch, 3. April 2013

Ich glaube, irgendwie ist Verschlafen eine Krankheit von dem Tag Dienstag. Heute haben Julie und ich mal wieder verschlafen, wie schon letzten Dienstag. Wir wurden dann schnell zur Schule gefahren, weil das Tor sonst abgeschlossen wird.
1. Stunde: Physik: Das erste Mal Physik seitdem ich hier bin. Der Lehrer ist ganz nett, wie ich finde und wollte von mir wissen, was ich denn momentan so in Physik mache. Da er "Free Fall" nicht verstanden hat, habe ich ihm eine Skizze an die Tafel gemalt, die wir mal als Beispielaufgabe hatten.
Er hat noch gefragt, wie lange ich schon Physik habe und war ganz erstaunt, als ich sagte: 6 Jahre.
2. Stunde: Biologie: Nichts Besonderes. Ich finde der Lehrer gestaltet den Unterricht nicht so lebendig und anschaulich, wie bei uns der Biologieunterricht ist. Sie haben die Evolutionstheorien durchgenommen und man sollte den Biologen die zu ihnen passende These zuordnen und er war ganz erstaunt, dass ich nach 3 Sekunden fertig war und alles richtig hatte. Deja? Haha ja :D
3. Stunde: Mathe: Mathe ist einfach, weil ich das schon alles kann.
4. Stunde: Geschichte. Sie haben wieder irgendwas mit Gesetzen durchgenommen, was ich nicht verstanden habe.
Heute hatten wir nicht um 12 Uhr aus, sondern ausnahmsweise bis halb 5 Uhr Schule. Wir sind zum Essen aber nach Hause gegangen, weil eine Freundin von Isabelle und ihre Kinder da waren und Isabelle Essen gekocht hatte. Dazu muss ich jetzt aber mal was sagen: Isabelle hat 4 Kinder und hat alle wunderschön hinbekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei 4 Kindern alle schön sind, ist sehr gering. Isabelle (und ihr Mann) haben das aber geschafft. Das nenne ich eine Leistung! Diese Leistung gibt es aber auch anders: Diese Freundin hat 3 Kinder und hat es hinbekommen (ihr Mann trägt wahrscheinlich Mitschuld), dass alle Kinder hässlich sind. Ich habe nichts gegen hässliche Leute, aber die Kinder wirkten auch sehr abnormal. Geistig oder körperlich behindert ist schon zu viel, aber irgendwie in gewisser Weise zurückgeblieben. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich habe nichts gegen behinderte Kinder. Der Junge zum Beispiel ist ganz komisch gelaufen. Hängende Schultern, Kopf nach unten geneigt, krummer Rücken und eingeknickte Beine. Und er geht auf unsere Schule, also kann er ja nicht geistig behindert sein oder so. Alle Kinder sahen irgendwie so aus wie richtige Nerds. Sehr sehr seltsam.
Danach sind wir zurück zur Schule, wo wir nochmal Geschichte hatten. Sie haben einen Test geschrieben, aber sie wussten das schon vorher. Der nette Lehrer hat gemeint, dass ich malen kann oder sowas. Der Junge vor mir hatte einen Drachen auf dem Rücken (auf dem T-shirt), den ich abgemalt habe. Ich habe noch eine Zeitschrift, die sich "Histoire" nennt, vom Lehrer bekommen und, weil ich zu faul war die Artikel zu lesen, habe ich Churchill abgemalt.
Danach hatten wir Doppelstunde Französisch, wo wir wieder nur Texte gelesen haben.
Heute Abend wollte ich duschen und zwar so richtig schön warm, weil mir heute oft kalt war. Aber was macht Isabelle? Mitten während ich dusche, stellt sie das warme Wasser ausversehen ab. Ich stehe also da mit einshampoonierten Haaren und fange an zu frieren, weil das Wasser eiskalt aus der Leitung kam. Ich hab sie dann gerufen und sie hat mir durch die Tür gesagt, dass das Wasser nicht mehr warm kommen wird. Sie hat gemeint, sie kann mir warmes Wasser bringen. Was mache ich also? Gehe aus der Dusche raus, schnappe mir mein Handtuch und lasse mir die kleine Kanne mit lauwarmen Wasser reichen. Nach 30 Sekunden war die Kanne leer und ich hatte noch Shampoo in den Haaren. Den Rest habe ich mir mit eiskaltem Wasser im Waschbecken ausgewaschen. Wunderbar! Wenn ich mal nicht krank werde...Halskratzen habe ich nämlich schon.
Sie haben sich zwar mehrmals dafür entschuldigt, aber ist ja klar, dass ich davon nicht begeistert war.
Hoffen wir mal, dass ich gleich gut schlafe! Wobei das wahrscheinlich auch nicht so sein wird, weil bei mir Ameisen sind. Ich habe es Julie zwar schon gesagt, aber ich weiß nicht, ob die schon alle weg sind.
Gute Nacht und bis Morgen,
Lydia

Dienstag, 2. April 2013

Gestern Abend habe ich noch den Onkel von Julie (Louis oder so/ Bruder von Frederic) kennengelernt. Er hat Tom mitgebracht. Also war Tom nicht mit der Oma in Paris, sondern mit seinem Onkel. Die Oma hat ihn aber mitgenommen. Der Onkel lebt in Paris und ist auch wirklich sehr sehr nett. Also falls ihr eine Familie sehen wollt, bei der es im Verwandtenkreis keine schwarzen Schafe gibt, dann zeige ich euch diese Familie hier. Alle, die ich bisher kennengelernt habe, waren richtig nett zu mir. Wie man merkt, bin ich von jedem begeistert, der mir in dieser Familie über den Weg läuft. Es sind oft so Kleinigkeiten, die mich erfreuen. Zum Beispiel hat der Onkel beim Abendessen am Tisch den Kindern gesagt, dass sie langsamer sprechen sollen, weil ich sonst nichts verstehe. Diese Aufmerksamkeit haben nicht viele Menschen und dafür danke ich ihm bzw. der ganzen Familie + Verwandtschaft.
Heute hatten wir Latein in der 1. Stunde. Ich arbeite wie immer mit 2 Wörterbüchern. Erst Latein- Französisch und dann Französisch- Deutsch.
Englisch danach war auch schön, weil das wenigstens ein Fach ist, wo ich was labern kann.
In Sport haben wir heute mal nicht Tischtennis gespielt, sondern Gymnastik gemacht. Zum Glück bin ich nicht gezwungen Handstand oder Rad zu machen, sondern kann dankend ablehnen. :)
Nach der Mittagspause hatten wir Mathe und danach Deutsch. In Deutsch haben die einen Test geschrieben, in dem es darum ging, die Artikel an die Nomen im richtigen Kasus anzugleichen.
Da der Lehrer es einem ziemlich leicht macht, konnte ich den anderen helfen. Die waren von meiner Hilfe richtig begeistert. :)
In Französisch haben wir wieder Texte gelesen über diese Helene Berr, die irgendwohin deportiert wurde. Als Letztes hatten wir Biologie oder sowas, was jetzt auch nicht super spannend war.
Um 17.30h hatten wir dann aus. Endlich! Das Schulsystem ist hier schon sehr hart mit den langen Unterrichtstagen. Und das jeden Tag. Anschließend müssen die Schüler ja auch noch Hausaufgaben machen. Das wäre echt nichts für mich! Ich bin froh, dass ich dort lebe, wo ich lebe.
Heute habe ich mal ein Musiktipp, weil dieses Lied hier Dauerschleife im Haus läuft und es wirklich schön ist (Clara singt immer dazu):  https://www.youtube.com/watch?v=ta41PEpotFw
Ich hoffe, der Link funktioniert. Ansonsten: Youtube -> TAL- Je prends le large
A demain,
Lydia

Montag, 1. April 2013

Heute sind wir nach Lyon mit der Metro gefahren. Dort sind wir dann mit einer Art Seilbahn auf einen Berg zu einem alten römischen Amphitheater gefahren. Isabelle hat mir erklärt, dass dort im Sommer immer noch Aufführungen stattfinden, wie zu Zeiten der Römer.
Dann sind wir zu einer Kirche gelaufen, die wunderschön war. Sowohl außen, als auch innen.
Neben der Kirche war ein Platz, wo man eine atemberaubende Sicht über ganz Lyon hat. Leider war der Himmel nicht so strahlendblau wie ich es mir gewünscht hätte, aber man hat trotzdem viel gesehen.
Dann sind wir mit der Seilbahn wieder runter und sind durch die Altstadt von Lyon gelaufen. Dieses Viertel ist das älteste Viertel von Lyon. Die engen Gassen waren herrlich mit den vielen kleinen Restaurants, Cafés und Boutiquen. Der Boden war gepflastert und die Schaufensterrahmen waren aus Holz und oft bunt angestrichen. Was es auch gab (und was ich sehr sehr liebe), waren Schilder mit dem Namen des Ladens, die seitlich von der Hauswand weghängen. Ab und zu gab es dann mal wieder einen kleinen Platz mit einem Baum, was bei mir irgendwie für eine friedliche Atmosphäre sorgte. Zum Schluss sind wir noch durch einen "Tunnel" gelaufen, der 2 zueinander parallel verlaufende Gassen verbindet. Es war ziemlich dunkel in diesem Tunnel, aber ab und zu gab es ganz kleine Mini-Innenhöfe, wo man dann den Himmel erblicken konnte. Ab und zu gab es auch Hauseingänge. Es war ganz ruhig in diesem Tunnel, da der Anfang und das Ende durch dicke Türen geschlossen war. Man kam sich vor, als wäre man in einer anderen Welt. Jenseits von dieser lauten Stadt und den lebendigen Einkaufsgassen. Leider war mein Akku leer und ich konnte keine Fotos mehr machen.
Übrigens: Jedes Mal, wenn die Franzosen mir Baguetten anbieten, fragen sie nicht: "Willst du etwas von dem Baguette haben?" sondern "Willst du etwas von dem Brot haben?". Und ich denke mir jedes Mal: "Leute, das ist kein Brot! Brot ist was anderes. Das ist Baguette, mehr nicht."
Ahh....die Franzosen und ihr Baguette....
Morgen haben wir wieder Schule. Ich dachte eigentlich, dass ich mir in der Schule so vorkomme wie ein Elefant im Porzellanladen, weil die Franzosen alle so klein und zierlich sind, aber mittlerweile gibt es auch viele Dicke unter den Franzosen. Also von daher komm ich mir recht normal vor.
Übermorgen ist Halbzeit. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Einerseits ging die Zeit jetzt schon recht schnell um (also mal abgesehen davon, dass ich ja noch 2 Wochen habe) und andererseits freue ich mich auch schon auf Zuhause.
A bientot,
Lydia
Hier sind noch einige Bilder:
Das Amphitheater.                           

Julie und ich (im Hintergrund: Theater und Stadt)

Die Kirche auf dem Berg.                

Die Kirche von innen.                        

                                                          

                                                          

Lyon (die dunkle Kuppel ist die Oper)

Hier kann man die 2 Flüsse sehen.

Die Gassen mit den Schildern.     

Bunte Holzfassaden.                      

                                                         

                                                        

                                                            

Hier sieht man, wie eng die Gassen sind.

Lyon.                                                

Ein kleiner Platz mit einem Baum.

                                  
    
Eine steile und sehr lange Treppe.

                                  

Sonntag, 31. März 2013

Frohe Ostern erstmal!
Heute sind wir zu den Großeltern (die Eltern von Isabelle) gefahren. Sie wohnen ungefähr 20 Minuten von uns weg in einem schönen malerischen Ort, dessen Name ich vergessen habe. Die andere Oma, die vor ein paar Tagen bei uns zu Besuch war, ist übrigens am 2.Tag wieder abgefahren (was ich vergessen habe zu sagen) und hat soweit ich weiß Tom mitgenommen. Sie sind momentan in Paris und waren heute im Disneyland.
Der kleine Ort und das Haus, in dem die Großeltern leben, sind wirklich wunderwunderschön und so französisch. Ich liebe auch die Großeltern. Sie fragen mich oft, ob ich das verstanden habe und erklären mir es dann nochmal mit einfachen Wörtern oder ein bisschen auf Englisch. Die andere Oma (Mutter von Frederic) war da auch sehr bemüht.
Die Schwester von Isabelle (Celine glaub ich) und ihr Freund waren auch da. Zuerst haben wir Ostereier im Garten gesucht und dann gab es Mittagessen. Die Zeit verging ziemlich schnell, dadurch dass die Franzosen mehrere Gänge beim (jedem!) Essen haben. Danach haben noch Spiele gespielt, wie zum Beispiel Tabu. Dieses Spiel war eine große Herausforderung für mich, weil ich Wörter beschreiben musste und ich viele Vokabeln nicht kannte. Aber es ging und alle haben mir versucht zu erklären und zu helfen. Der Vater von Isabelle ist auch immer sehr hilfsbereit und hat mich bestimmt tausendmal beim Essen gefragt, ob ich noch was will.
Zuhause haben wir dann nochmal Ostereier im Garten gesucht.
Das war heute wirklich ein schönes Osterfest!
Hier sind noch einige Fotos:
Leonard beim Ostereiersuchen bei den Großeltern.

Das goldigste Kind der Welt: Clara

Frederic, die Oma, Clara und Leonard

das Haus meiner Gastfamilie von hinten

Clara beim Suchen.

Samstag, 30. März 2013

Heute haben wir Lyon besichtigt.
Morgens habe ich erstmal bis 11 Uhr geschlafen und dann gefrühstückt. Nach dem Mittagessen sind wir mit der Tram und der Metro zum Place Bellecour gefahren. Lyon ist eine wirklich schöne Stadt und die Fassaden der Häuser sind so wundervoll. Wir waren noch kurz im Claire's, wo ich mir Ohrringe gekauft habe. Nach dieser regnerischen Stadtbesichtigung haben wir noch schnell was gegessen und sind dann um 9 Uhr in die Kirche. Der Gottesdienst hat 2 Stunden gedauert, was aber eigentlich normal für Ostern ist. Es waren Menschen verschiedener Nationen in der Kirche, wie z.B Afrikaner, Inder und Asiaten. Einige Afrikaner haben sich heute Abend taufen lassen. Obwohl ich nichts verstanden habe, war die Atmosphäre aber richtig schön.
Hier sind noch einige Fotos von Lyon:
Place Bellecour

Rathaus (soweit ich es verstanden habe)



Ein wunderschöner Blumenladen

Typische Häuserfassade in Lyon.